In der aktuellen Ausgabe der Westfälischen Nachrichten wird von Alexander Mroos ein brisantes Thema aufgegriffen: Die Suche nach Auszubildenden. Eine neue Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) zeigt, dass viele Unternehmen auf den falschen Online-Plattformen nach Nachwuchs suchen und dadurch wertvolle Chancen verpassen; Kurz: Azubi-Suche oft auf falschen Wegen, Handwerksbetriebe und KMU müssen umdenken!

Quelle: welding-71269_1280-PublicDomainPictures_pixabay
Das Ungleichgewicht am Ausbildungsmarkt
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist aus dem Gleichgewicht geraten. Während im vergangenen Jahr rund 69.400 Ausbildungsstellen unbesetzt blieben, fanden gleichzeitig 70.400 Bewerber keinen Ausbildungsplatz. Dieses Missverhältnis zeigt, dass die bisherigen Strategien der Unternehmen nicht effektiv genug sind.
Die Ergebnisse der Kofa-Studie
Die Kofa-Studie (Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung), die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums durchgeführt wurde, hat Umfragen des Instituts der deutschen Wirtschaft und der Bertelsmann-Stiftung ausgewertet. Befragt wurden über 1700 junge Menschen und knapp 900 Betriebe. Die Ergebnisse sind eindeutig: Unternehmen müssen ihre Ansprache an potenzielle Auszubildende überdenken und anpassen.
Social Media als Schlüssel zum Erfolg
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass viele Unternehmen die Reichweite von Social Media nicht ausreichend nutzen. Während 87 Prozent der Jugendlichen über Online-Stellenanzeigen nach Ausbildungsplätzen suchen und 62 Prozent soziale Medien nutzen, setzen Unternehmen immer noch stark auf Plattformen wie Facebook und LinkedIn, die bei jungen Menschen weniger beliebt sind. Besonders Instagram, YouTube und WhatsApp bieten großes Potenzial, das bisher ungenutzt bleibt.

„Nutzung von Plattformen zur Azubi-Suche zu den“ auf Grundlage der Kofa-Studie
Analoge Wege nicht vernachlässigen
Überraschend ist, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen sich auch auf analogen Wegen über Ausbildungsplätze informiert, beispielsweise über Zeitungen oder schwarze Bretter. Besonders Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss nutzen diese traditionellen Informationsquellen häufiger. Unternehmen sollten daher eine Kombination aus digitalen und analogen Angeboten nutzen, um alle Zielgruppen zu erreichen.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Die Kofa-Studie gibt klare Empfehlungen: Unternehmen sollten ihre Präsenz auf Plattformen wie WhatsApp und YouTube ausbauen und gleichzeitig analoge Formate nicht vernachlässigen. Nur so können sie sicherstellen, dass sie keine potenziellen Auszubildenden übersehen.
Fazit
Die Suche nach Auszubildenden erfordert ein Umdenken bei vielen Unternehmen, insbesondere bei Handwerksbetrieben und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Durch eine gezielte Ansprache über die richtigen Kanäle – sowohl digital als auch analog – können sie die Chancen erhöhen, geeignete Bewerber zu finden und das Ungleichgewicht am Ausbildungsmarkt zu verringern.
Die im Artikel erwähnte Studie basiert auf einer Auswertung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA).
Weitere Details zur Studie sind mit folgendem Link zu finden:
KOFA-Studie 2024 zur Azubi-Rekrutierung.
Wie unterstützt die IdeenNetzWerk GbR (INW) Unternehmen bei der Azubi-Suche?
Unser Ziel ist es, Betriebe nicht nur mit fundierten Informationen, sondern auch mit innovativen Ansätzen und Praxislösungen zu unterstützen. Deshalb haben wir auch einen Blog-Beitrag zur KOFA-Studie erstellt:
https://ideennetz-werk.net/falsche-plattformen-verpasste-chancen-so-finden-kmu-die-richtigen-azubis
Einige weitere Beispiele aus dem INW:
1️⃣ Praxisnahes Wissen teilen:
Bei Veranstaltungen wie „Ausbildung 4.0 für Ausbilder“ in Bremerhaven zeigen wir, wie digitale Werkzeuge und Ansätze genutzt werden können, um Jugendliche gezielt anzusprechen und die Ausbildung zukunftsorientiert zu gestalten. Mehr dazu hier:
https://lnkd.in/ex6gieGb
2️⃣ Führungs- und Unternehmenskultur stärken:
In unseren Beispielen guter Praxis zeigen wir, wie eine wertschätzende Unternehmenskultur die Attraktivität eines Betriebs für junge Talente steigern kann. Denn Azubis suchen nicht nur eine Ausbildung – sie suchen einen Arbeitgeber, der sie unterstützt und inspiriert. Details gibt es hier:
https://lnkd.in/e4hWiHxg
3️⃣ Innovative Formate entwickeln:
Mit Konzepten wie dem „Azubi-Camp“ bieten wir konkrete Werkzeuge und Ideen, um Ausbildungsmarketing und -kommunikation auf ein neues Level zu heben. Diese Praxisansätze helfen Unternehmen, die richtigen Zielgruppen zu erreichen. Mehr dazu hier:
https://lnkd.in/eEmeDs_E