Die zirkuläre Wertschöpfung stellt ein wirtschaftliches System dar, das restaurativ und regenerativ arbeitet, und ist für 2021 eines der Leitthemen im VDI Landesverband NRW. Es ersetzt das End-of-Life-Konzept durch geschlossene Kreisläufe und vermeidet beziehungsweise verwertet Abfälle, indem es Materialien, Produkte, Systeme sowie Geschäftsmodelle entsprechend ganzheitlich gestaltet. Ein willkommener Anlaß für den AK Innovation beim VDI Ruhrbezirk e.V. das Thema aus der Vortragsreihe Erfolgschance Materialeffizienz im IHKN Dialog.digital – Energie- und Ressourceneffizienz mit Dipl.-Ing. Wolfgang Wrobel aufzugreifen.
1. Hybride Veranstaltung des Arbeitskreises Innovation
Aufgrund der Hygiene-Auflagen sind Präsenzveranstaltungen nur eingeschränkt möglich. Die Lösung sind hybride Events, eine Mischung aus Online- und Teilnehmern vor Ort. Die Chancen solcher Veranstaltungen liegen in einer größeren Reichweite und somit höhere Teilnehmerzahlen. Weiterhin ist eine stärkere Beteiligung der Teilnehmer*innen und Anpassung an die Interessen der Zielgruppen möglich, was sich auf die langfristige Bindung der teilnehmenden Personen positiv auswirkt. Auch die orts- und weniger zeitunabhängige Einbindung von Referenten spricht für hybride Veranstaltungen. Zuletzt sei noch auf die Nachhaltigkeit solcher Veranstaltungen hingewiesen.
Verbunden sind hybride Formate mit der Entwicklung und Ausarbeitung neuer Konzepte, was insbesondere die Moderation, Präsentation und Interaktion mit und zwischen den Online- und Präsenzteilnehmern betrifft.
Am 08.07.2021 fand die erste hybride Veranstaltung des Arbeitskreises Innovation im Haus der Technik in Essen statt. Die virtuelle Moderation wurde vom Leiter des Arbeitskreises Innovation Hans-Rüdiger Munzke übernommen. Die Co-Moderation im Haus der Technik übernahm Christian Jerke. Für die technische Unterstützung sorgte Dr.-Ing. Jens Buntenbach vom VDI Ruhrbezirk e.V. (VDI RBV). Zudem berichtete Buntenbach kurz über die Historie des Hauses der Technik und der Zusammenarbeit mit dem VDI RBV. Seitens des Hauses der Technik wurde eine Videokamera und Mikrofon gestellt, die mit einem Rechner gekoppelt waren und für die Einbindung in die Online-Veranstaltung sorgte.
Den Impulsvortrag zum Thema „Ressourceneffizienz – eine ungenutzte Reserve“ hielt Wolfgang Wrobel vom Ingenieurbüro UPW in Bad Zwischenahn und Design-Kompetenzpartner der Arbeitsgemeinschaft IdeenNetz-Werk.net. Aus der Praxis berichtete Gunnar Barghorn, Geschäftsführer der Barghorn GmbH & Co. KG in Brake, von seinen Erfahrungen in der Innovationsentwicklung und mit der Ressourceneffizienz. Ein Beitrag der ohne virtuellen Veranstaltungsformat nicht möglich gewesen wäre.
„Die besten Ressourcen sind die, die wir erst gar nicht verbrauchen oder nutzen. Deshalb steht an erster Stelle die Ressourceneffizienz, also eine Wirtschaft, die beim Verbrauch oder der Nutzung von Rohstoffen möglichst sparsam handelt.“, so das BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). Das BMWi vergibt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rohstoffagentur den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis und fördert Beratungen in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), wie Wrobel zu berichten weiß.
Durch effiziente Nutzung von Rohstoffen und Material sparen Unternehmen durchschnittlich 200.000 Euro pro Jahr. Dennoch wird die Ressourceneffizienz oft in Unternehmen als entbehrlich gesehen. So werden leicht greifbare Potenziale zur Werterhaltung, Weiterentwicklung und Wachstum nicht angefasst. Aus den BMWi-Projekten liegen diese durchschnittlich bei 2% des Umsatzes, bei 7% Materialersparnis und bei 40% Zeitersparnis. Selbst vermeintlich kleine Materialeinsparungen ergeben oft ganz erhebliche wirtschaftliche Vorteile.
Teilnehmerunterlagen Seite 20, Essen 2021
Betrieblicher Klimawandel durch digitale Transformation (Teil 2/2) – IdeenNetz-Werk
Das bringt zusätzlichen Gewinn und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Bei einer Umsatzrendite von 3 % Materialkostenreduzierung müsste das Unternehmen den Umsatz um 42 % als Äquivalent steigern, um den gleichen Gewinn zu erzielen (siehe Abbildung von Wolfgang Wrobel).
Barghorn bestätigte dies aus den Erfahrungen in seinem Unternehmen und wies auf die Bedeutung der Führung bei der Hebung der Potentiale hin. Nur durch Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind deutliche Erfolge erzielbar, wie er anhand eigener Praxis-Beispielen konkretisieren konnte.
Innovationen in der Zirkulären Wertschöpfungskette verbessert die Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz ist der starke Hebel zur Kostensenkung für den Eigennutzen bei gleichzeitiger Förderung des Gemeinnutzens durch geringen Verbrauch von CO2-Äquivalenten.
Abschließend wurden die gewonnenen Erkenntnisse im gemeinsamen Raum gewürdigt und diskutiert. Innovationen und kontinuierliche Verbesserungsprozesse zur Ressourceneffizienz sind zusätzliche dringend benötigte Beiträge zum Klima- und Umweltschutz, resümierten die Mitglieder im Arbeitskreis abschließend. Als Folgetermin wird angekündigt, dass für den 18. Oktober 2021 der Arbeitskreis Innovation ein open-BarCamp im VDI Ruhrbezirk e.V. organisiert, gleichfalls als hybrides Format im Haus der Technik auf der 360o-Ebene und Live-online.
Bei Fragen zu hybriden Formaten oder zum open-BarCamp stehen die Veranstalter gern zur Seite und erteilen Auskunft.
CIRCULAR ECONOMY in den VDInachrichten vom 02. MRZ 2021 VON ANDRÉ WEIKARD
NRW-Förderprogramm Kreislaufwirtschaft wird bislang kaum genutzt
Das Land Nordrhein-Westfalen hat ein Corona-Sonderprogramm zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft und zur Steigerung der Ressourceneffizienz aufgelegt. Trotz hoher Förderquote von bis zu 60 % werden die Mittel bislang aber kaum abgerufen:
https://www.vdi-nachrichten.com/wirtschaft/finanzen/nrw-foerderprogramm-kreislaufwirtschaft-wird-bislang-kaum-genutzt/
Die außergewöhnlich hohe Förderquote liegt zwischen 35 % und 60 % und ist abhängig von der Unternehmensgröße. Unterstützt werden Verfahrenslösungen, die entweder die Materialeffizienz steigern oder eine höherwertige Abfallverwertung garantieren.
NRW verspricht Förderentscheid binnen vier bis sechs Wochen.
Die Zeit drängt. Denn die geförderten Anlagen müssen bis spätestens April 2022 in Betrieb gehen. Bis September 2022 muss das gesamte Projekt vom Bewilligungsgeber abgenommen und geprüft worden sein.
Die Landesregierung verspricht, dass die Förderentscheidung schnell fällt – innerhalb von vier bis sechs Wochen nach Antragstellung bei qualitativ hochwertigen Antragsunterlagen soll der Bescheid ergehen. Betriebe hätten dadurch Planungssicherheit und könnten konkrete Investitionen sofort umsetzen.
Individuelle Beratung durch die Effizienz-Agentur NRW
Um Unternehmen bei der Antragstellung zu entlasten, leistet das Finanzierungsteam der Effizienz-Agentur NRW im Auftrag des Landes umfangreiche und pragmatische Unterstützung. Die insgesamt sechs Beraterinnen und Berater klären in Vorgesprächen, ob und in welchem Umfang eine Förderung infrage kommt, und geben wichtige Hinweise zur Einreichung aussagekräftiger Antragsunterlagen.
Das Finanzierungsteam ist montags bis freitags von 8 Uhr bis 17 Uhr per Telefon oder E-Mail zu erreichen. Tel.: 0203/37879–35 bzw. E-Mail: ressource@efanrw.de
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